Hey Leute was geht? Inzwischen sitzen wir in einem Kaff
names Elliot 400km vor Catherine und lassen uns von der extrem heißen Sonne
brutzeln, doch dazu später.
Da unser letzter Eintrag mit den Erlebnissen in der Mossman
Gorge endete, wollen wir auch direkt dort anschließen…
Also, nachdem wir uns von Mareike und Eugen verabschiedet
hatten ging es in Richtung Everton Tablelands. Um an besagtes Ziel zu kommen
mussten wir noch einige Kilometer zurücklegen. Hier zeigte sich mal wieder wie
schnell sich die Landschaft in Australien verändern kann, denn von den
tropischen Gebieten des Daintree Rainforest zu den Alpenvorlandähnlichen
Tablelands mussten wir erst mal ein Sumpfgebiet durchqueren.
Bischen sumpfig^^ |
Da wir es relativ
eilig hatten, machten wir uns nicht wirklich die Mühe eine Unterkunft für die
Nacht zu suchen und beschlossen, das erste Mal wild zu campen. Letztendlich
ließen wir uns an einem feinen Lookout nieder und trafen dort auf eine, sagen
wir mal, interessante Frau mit ihren zwei Kindern. Der Begriff „Hippie“ wäre
durchaus nicht intensiv genug, um diese Frau zu beschreiben, da sie mehr Hippie
als normale Hippies war. Seit mehreren Jahren lebt sie mit ihren zwei Kindern
(von denen der kleine Junge z.b. unsere Füße geküsst hat?!) in einem Van und reist
von Ort zu Ort, um die besonders spirituellen Plätze zu finden und sich dort in
der freien Natur unterzulassen. Wir könnten jetzt noch viel tiefer in die
Beschreibung gehen, aber schließlich haben wir noch einiges zu erzählen und der
Post soll ja nicht ewig lang werden. Kurz gesagt: Die Frau war zwar sehr nett
und aufgeschlossen, aber eventuell etwas eigenartig. Später wurden wir auch
noch von einer Gruppe Aboriginies ziemlich aufgeschreckt und haben dann
beschlossen einfach um 9 Uhr schlafen zu gehen, um diesen verrückten Abend
hinter uns zu bringen.
Blöderweise mussten wir an dem Abend feststellen, dass wir
unsere Schuhe in Mossman vergessen hatten (damn‘it!).Glücklicherweise kamen
aber Mareike und Eugen wieder an den selben Campingplatz zurück und nahmen
spontan unsere Schuhe mit. So vereinbarten wir uns in ein paar Tagen wieder in
Cairns zu treffen, bevor wir endlich nach Westen reisen konnten.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich weiter in die Granit
Gorge, die uns im Übrigen von Moritz und Dustin empfohlen wurde (nochmal ein
kleines Dankeschön an dieser Stelle). Dort konnte man viele kleine, knuffige
Rockwallabies füttern, doch anstatt euch jetzt mit sprödem Text zu langweilen,
lassen wir lieber Bilder sprechen:
Von der Granit Gorge ging es dann ab in die Tablelands,
hierzu auch wieder ein paar visuelle Eindrücke:
Man fühlte sich wie in den Alpen! |
Coolerweise gibt es dort den sogenannten Waterfall Curcuit,
in dem es 3 sehr eindrucksvolle Wasserfälle zu sehen gibt. Uns persönlich haben
die Milla Milla Falls am besten gefallen, aber überzeugt euch einfach selbst:
(wir laden aus technischen Gründen, sprich ultralahmes Internet nicht alle
Bilder der Wasserfälle hoch, sondern nur eine kleine Auswahl)
Milla Milla Falls |
Wieder zurück aus den hochgelegenen Tablelands, fanden wir
am späten Nachmittag eine wunderbare Stelle um erneut wild zu Campen. Versteckt
als Picknick – Area befand sich ein Tal in dem sich ein Fluss zu einem kleinen
See staute, in dem man Schwimmen und auch angeln kann, also ein Paradies vor
allem für Vinc den alten Angler. ;-)
Idealer Wildcamp/Angelplatz |
Hmmm Fisch zum Frühstück :) |
Dort trafen wir auf ein paar Einheimische die uns sehr
hilfreiche Tipps zum Angeln gaben und einer sogar unsere Nummer speicherte, um bescheid zu
sagen, wenn er gute Arbeit für uns findet! Da wir uns so gut verstanden
verabredeten wir uns zum feiern am Samstag in Cairns. Übrigens: der einzige
Nachteil war, dass es nicht wenige giftige Schlangen in dem Bereich gab, von
denen eine ganz easy knapp einen Meter vor uns dahinschlängelte.
Den Tag darauf erreichten wir schon wieder Cairns und da wir
erst Donnerstag hatten und sowieso bis Montag auf unsere Schuhe warten mussten,
beschlossen wir spontan mit Flo zusammen uns ein paar nette Wasserfälle weiter
südlich an der Ostküste anzuschauen und auch dort wieder irgendwo zu
übernachten. Gesagt getan und so hatten wir noch eine Menge Spaß an den
Josephine Falls und an einem geheimen Spot (nur locals kennen ihn :-O), doch
durch unsere mega Connections in Form von Jutta und Johannes von JJ´s [der
deutsche Mechaniker aus Cairns, für die, die es vergessen haben] ), wo man ca.
10 Meter an den Wasserfällen runterspringen kann -> geile Sache!
Natürliche Rutsche (Vinc) |
Flo |
Nochmal Vinc |
Marius |
Man achte auf Flos enthusiastischen Gesichtsausdruck ;) |
Meister der Tarnung im Laub |
10 Meter, auf jeden Fall geil! :P |
Am nächsten Tag auf dem Rückweg nach Cairns wurden wir dann
von selbigen Jutta und Johannes zu ihnen nach Hause eingeladen, wo wir uns mit
lecker und vorallem kalter Limonade erfrischen konnten. Zu unserer Party-Verabredung
am Samstagabend mit den 3 locals konnten wir leider nicht, dafür hatten wir
aber einen witzigen Abend mit unseren alten Freunden aus dem Hostel.
Schließlich wurde es Montag und wir bekamen unsere Schuhe
wieder( Hier ist ein kleines Dankeschön an Mareike und Eugen angebracht) und
machten uns auch schnurstracks auf Richtung Westen.
Spielzeugvan :D |
Ein weiterer unglaublich schöner Wasserfall |
Das nächst erwähnenswerte auf unserer Route nach Darwin, war
Mount Surprise. Dort konnte man für einen relativ günstigen Preis
Edelsteinsammlerequipment ausleihen , um dann 40km durch die Walachei zu fahren
und auf Edelsteinjagt zu gehen. Unsere Erfolgsquote lag eher auf dem Niveau
„mittel bis schlecht“, trotzdem hat es echt Spaß gemacht bei ca. 40 Grad im
Staub/Sand nach Edelsteinen zu buddeln (kaum zu glauben).
So sehen Schatzsucher aus! |
Leider keine sehenswerten Steine aber dafür jede Menge Knochen |
Glücklicherweise bekamen wir von den hiesigen
Campingplatzbesitzern noch einige Prachtexemplare geschenkt, da diese überaus
glücklich waren, dass wir unsere Nacht auf dem Campingplatz bezahlt hatten
(machen wohl nicht allzu viele Leute dort..)
Nächster Halt auf der Strecke war dann Normanton bzw.
Karumba:
Hat leider nicht ganz so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten.. |
Karumba ist eine Küstenstadt, die vorallem für Fischfang
bekannt ist. Wirklich schönes Fleckchen mit herrlichem Strand. Leider kann man
dort nicht baden gehen, wegen der ansässigen „Salties“ (Salzwasserkrokodile).
Mal wieder durch einen Zufall trafen wir dort auf einen sehr netten alten Herr,
der sich als gebürtiger Deutscher Kriegsveteran herausstellte und nach dem
Krieg seinen Frieden im fernen Australien suchte. Inzwischen hat er dort 19
Enkelkinder und führt ein ruhiges Leben in seinem Haus am Strand und dem
dazugehörigen Speedboot.
Mal wieder Zeit für ein Panoramabild |
Karumbas Strand |
Nach diesem Tag hieß es mal wieder wildcampen an dem „Walker
Creek“, welcher offiziell als Rest Area gilt und auch sogar Toiletten haben
sollte. Nach dieser Nacht mussten wir unsere Definition von Toiletten etwas
umändern, schließlich dachten wir nicht , dass man eine Wellblechhütte mit
rundem Betonzylinder in der Mitte als Toilette bezeichnen kann. Naja die Nacht
war trotzdem sehr cool, vor allem weil wir unserer erstes Abendliches Feuer
zündeten!
Unser erstes Feuer! Wuhu! |
Am nächsten Tag stand wieder ein etwas längerer Roadtrip an ,
da wir uns das Ziel setzten bis zur Mienenstadt Mount Isa zu kommen. Vorweg
muss man sagen , dass hier in Australien ist in jeder noch so kleinen Stadt ein
Touristenoffice platziert ist , in dem man Auskunft zu den hiesigen
Attraktionen, Unterkünften usw. bekommt. Also führen wir als erstes dorthin und
buchten auch direkt eine Führung durch eine alte Mine. Das ehrenamtliche
Personal war sehr hilfsbereit und bot uns sogar an, dass sie uns anrufen falls
sich nicht genug Leute für eine Führung melden (es mussten mind.6 Leute sein).
Zum Glück ging aber alles gut und unsere Führung fand wie geplant statt. Leider
war es untersagt in der Mine Fotos zu machen und deswegen haben wir nur das
Bild von uns bevor wir in die Mine gingen.
Die Führung an sich war extrem spannend und beeindruckend,
da man sehen konnte wie sich das Leben für die Minenarbeiter so abspielt. Es
ist kein Wunder , dass die Bezahlung für die Untertagearbeiter so hoch ist(nicht
unüblich ist 200.000 Dollar im Jahr) , da die Arbeitsbedingungen sehr hart und
zu dem auch extrem gefährlich sind (schlimme Krankheiten , abgetrennte
Körperteile und sogar Todesfälle waren zwar selten aber nicht ausgeschlossen).
Unser Guide, der schon 1960 in einer Mine tätig war, die gute alte Schule also
, konnte uns daher einen sehr reellen Einblick ermöglichen. Wir erlebten wie
sich eine unterirdische Sprengung anfühlt, das Gefühl, wenn der Strom ausgeht
usw. und durften sogar selber einen Pressluftbohrer bedienen! Die Miene wurde
zwar nur für den Tourismus erbaut, da wegen dem Verletzungsrisiko keine
Führungen in echten Minen durchgeführt werden, aber trotzdem bekam man einen
guten Eindruck.
Nach diesem aufregenden Erlebnis relaxten wir noch ein
bisschen an einem schönen Staudamm und machten uns anschließend auf den Weg zu
einem „laut dem Flyer“ recht günstigen Campingplatz.
Jedoch stellte sich bei unserer Ankunft heraus, dass eine Nacht 30 Dollar kosten sollte und zudem war unser Parkplatz direkt neben der Campingküche in der gerade ein BBQ stattfand. Wie es jedoch so oft in Australien ist folgt auf eine schlechte Nachricht direkt eine gute: wir wurden sofort zu Steak und eiskalten Bier eingeladen und verbrachten so den Abend mit einer netten Gruppe von Leuten, die alle in Mount Isa arbeiten( alle im Alter von 25-45). Als sich der BBQ nach und nach auflöste hatten wir noch eine merkwürdige Unterhaltung bzw. bekamen eine Predigt von einem polnischen Arbeiter, der uns über das Partyleben in Thailand und leider auch über sein Sexleben aufklärte…(musste nicht sein!).
Hübscher See in der Nähe des Campingplatzes |
Jedoch stellte sich bei unserer Ankunft heraus, dass eine Nacht 30 Dollar kosten sollte und zudem war unser Parkplatz direkt neben der Campingküche in der gerade ein BBQ stattfand. Wie es jedoch so oft in Australien ist folgt auf eine schlechte Nachricht direkt eine gute: wir wurden sofort zu Steak und eiskalten Bier eingeladen und verbrachten so den Abend mit einer netten Gruppe von Leuten, die alle in Mount Isa arbeiten( alle im Alter von 25-45). Als sich der BBQ nach und nach auflöste hatten wir noch eine merkwürdige Unterhaltung bzw. bekamen eine Predigt von einem polnischen Arbeiter, der uns über das Partyleben in Thailand und leider auch über sein Sexleben aufklärte…(musste nicht sein!).
Nach diesem doch recht unterhaltsamen Abend ging es am
nächsten Morgen direkt weiter mit unserem Roadtrip. Bevor wir jedoch die Reise
antreten konnten, erhielten wir jedoch eine weitere Predigt. Diese Predigt
sollte jedoch im kompletten Gegensatz zu der vorherigen sein, denn diesmal war
der Prediger (42 Jahre, Maler) davon überzeugt, dass Gott bzw. Jesus bald
kommen wird um uns alle zu richten und wir deswegen lieber dafür sorgen, dass
wir unser Leben den christlichen Werten anpassen sollen, damit wir nicht in der
„ewige Verdammnis“ enden…
Die stundenlangen Autofahrten durch, dass Outback laufen eigentlich
immer gleich ab. Man fährt von einer überteuerten Tankstelle zur anderen und
versucht auf dem Weg nicht die unzähligen Kuh- , Kangaroo- und Wallabiekadaver
zu überfahren , die die Roadtrains so anhäufen. Es ist echt gefährlich hier
Auto zu fahren, da einem immer wieder die eben genannten Tiere direkt vors Auto
springen! Wir mussten schon das ein oder andere Mal mitten auf dem Highway
anhalten oder ausweichen um nicht in ein Tier reinzufahren. Leider haben wir
aber auch schon ein paar Tiere auf dem Gewissen, da zwei extrem große Falken
genau gegen unsere Windschutzscheibe geflogen sind… Aber so ist es nun mal in
dem wilden Australien.
Wir sind inzwischen in Catherine und haben wieder Probleme mit dem Auto und stecken deswegen erst mal für ein paar Tage hier fest. Eventuell suchen wir uns hier einen Job, da es sich in Catherine durchaus leben lässt und hier einige schöne Flecken sind, die man in kurzer Zeit erreichen kann. Das war es wieder soweit von unserer Seite; ihr hört von uns ;)
Macht’s gut und bis zum nächsten mal! Viele Grüße Vinc und
Laua ;)
P.s Wir haben uns der Backpackertradition mal angeschlossen
und unser Auto ebenfalls auf einen Namen
getauft. Die Wahl fiel auf den Namen Guthrun. Unserer Ansicht nach passt er zu
unserem Blümchenvan und passt zu dem Wortspiel: Man kann Gut da drin ruhn ;) Nicht
das beste aber wir fanden es lustig.