Donnerstag, 12. September 2013

Pursuit of Freedom

Hey Leute was geht? Inzwischen sitzen wir in einem Kaff names Elliot 400km vor Catherine und lassen uns von der extrem heißen Sonne brutzeln, doch dazu später.
Da unser letzter Eintrag mit den Erlebnissen in der Mossman Gorge endete, wollen wir auch direkt dort anschließen…
Also, nachdem wir uns von Mareike und Eugen verabschiedet hatten ging es in Richtung Everton Tablelands. Um an besagtes Ziel zu kommen mussten wir noch einige Kilometer zurücklegen. Hier zeigte sich mal wieder wie schnell sich die Landschaft in Australien verändern kann, denn von den tropischen Gebieten des Daintree Rainforest zu den Alpenvorlandähnlichen Tablelands mussten wir erst mal ein Sumpfgebiet durchqueren.
Bischen sumpfig^^

 Da wir es relativ eilig hatten, machten wir uns nicht wirklich die Mühe eine Unterkunft für die Nacht zu suchen und beschlossen, das erste Mal wild zu campen. Letztendlich ließen wir uns an einem feinen Lookout nieder und trafen dort auf eine, sagen wir mal, interessante Frau mit ihren zwei Kindern. Der Begriff „Hippie“ wäre durchaus nicht intensiv genug, um diese Frau zu beschreiben, da sie mehr Hippie als normale Hippies war. Seit mehreren Jahren lebt sie mit ihren zwei Kindern (von denen der kleine Junge z.b. unsere Füße geküsst hat?!) in einem Van und reist von Ort zu Ort, um die besonders spirituellen Plätze zu finden und sich dort in der freien Natur unterzulassen. Wir könnten jetzt noch viel tiefer in die Beschreibung gehen, aber schließlich haben wir noch einiges zu erzählen und der Post soll ja nicht ewig lang werden. Kurz gesagt: Die Frau war zwar sehr nett und aufgeschlossen, aber eventuell etwas eigenartig. Später wurden wir auch noch von einer Gruppe Aboriginies ziemlich aufgeschreckt und haben dann beschlossen einfach um 9 Uhr schlafen zu gehen, um diesen verrückten Abend hinter uns zu bringen.
Blöderweise mussten wir an dem Abend feststellen, dass wir unsere Schuhe in Mossman vergessen hatten (damn‘it!).Glücklicherweise kamen aber Mareike und Eugen wieder an den selben Campingplatz zurück und nahmen spontan unsere Schuhe mit. So vereinbarten wir uns in ein paar Tagen wieder in Cairns zu treffen, bevor wir endlich nach Westen reisen konnten.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich weiter in die Granit Gorge, die uns im Übrigen von Moritz und Dustin empfohlen wurde (nochmal ein kleines Dankeschön an dieser Stelle). Dort konnte man viele kleine, knuffige Rockwallabies füttern, doch anstatt euch jetzt mit sprödem Text zu langweilen, lassen wir lieber Bilder sprechen:



Von der Granit Gorge ging es dann ab in die Tablelands, hierzu auch wieder ein paar visuelle Eindrücke:

Man fühlte sich wie in den Alpen!

Coolerweise gibt es dort den sogenannten Waterfall Curcuit, in dem es 3 sehr eindrucksvolle Wasserfälle zu sehen gibt. Uns persönlich haben die Milla Milla Falls am besten gefallen, aber überzeugt euch einfach selbst: (wir laden aus technischen Gründen, sprich ultralahmes Internet nicht alle Bilder der Wasserfälle hoch, sondern nur eine kleine Auswahl)

Milla Milla Falls



Wieder zurück aus den hochgelegenen Tablelands, fanden wir am späten Nachmittag eine wunderbare Stelle um erneut wild zu Campen. Versteckt als Picknick – Area befand sich ein Tal in dem sich ein Fluss zu einem kleinen See staute, in dem man Schwimmen und auch angeln kann, also ein Paradies vor allem für Vinc den alten Angler. ;-)
Idealer Wildcamp/Angelplatz

Hmmm Fisch zum Frühstück :)

Dort trafen wir auf ein paar Einheimische die uns sehr hilfreiche Tipps zum Angeln gaben und einer  sogar unsere Nummer speicherte, um bescheid zu sagen, wenn er gute Arbeit für uns findet! Da wir uns so gut verstanden verabredeten wir uns zum feiern am Samstag in Cairns. Übrigens: der einzige Nachteil war, dass es nicht wenige giftige Schlangen in dem Bereich gab, von denen eine ganz easy knapp einen Meter vor uns dahinschlängelte.

Den Tag darauf erreichten wir schon wieder Cairns und da wir erst Donnerstag hatten und sowieso bis Montag auf unsere Schuhe warten mussten, beschlossen wir spontan mit Flo zusammen uns ein paar nette Wasserfälle weiter südlich an der Ostküste anzuschauen und auch dort wieder irgendwo zu übernachten. Gesagt getan und so hatten wir noch eine Menge Spaß an den Josephine Falls und an einem geheimen Spot (nur locals kennen ihn :-O), doch durch unsere mega Connections in Form von Jutta und Johannes von JJ´s [der deutsche Mechaniker aus Cairns, für die, die es vergessen haben] ), wo man ca. 10 Meter an den Wasserfällen runterspringen kann -> geile Sache!
Natürliche Rutsche (Vinc)

Flo

Nochmal Vinc

Marius

Man achte auf Flos enthusiastischen Gesichtsausdruck ;)

Meister der Tarnung im Laub




10 Meter, auf jeden Fall geil! :P


Am nächsten Tag auf dem Rückweg nach Cairns wurden wir dann von selbigen Jutta und Johannes zu ihnen nach Hause eingeladen, wo wir uns mit lecker und vorallem kalter Limonade erfrischen konnten. Zu unserer Party-Verabredung am Samstagabend mit den 3 locals konnten wir leider nicht, dafür hatten wir aber einen witzigen Abend mit unseren alten Freunden aus dem Hostel.
Schließlich wurde es Montag und wir bekamen unsere Schuhe wieder( Hier ist ein kleines Dankeschön an Mareike und Eugen angebracht) und machten uns auch schnurstracks auf Richtung Westen.
Spielzeugvan :D

Ein weiterer unglaublich schöner Wasserfall

Das nächst erwähnenswerte auf unserer Route nach Darwin, war Mount Surprise. Dort konnte man für einen relativ günstigen Preis Edelsteinsammlerequipment ausleihen , um dann 40km durch die Walachei zu fahren und auf Edelsteinjagt zu gehen. Unsere Erfolgsquote lag eher auf dem Niveau „mittel bis schlecht“, trotzdem hat es echt Spaß gemacht bei ca. 40 Grad im Staub/Sand nach Edelsteinen zu buddeln (kaum zu glauben).


So sehen Schatzsucher aus!

Leider keine sehenswerten Steine aber dafür jede Menge Knochen

Glücklicherweise bekamen wir von den hiesigen Campingplatzbesitzern noch einige Prachtexemplare geschenkt, da diese überaus glücklich waren, dass wir unsere Nacht auf dem Campingplatz bezahlt hatten (machen wohl nicht allzu viele Leute dort..)

Nächster Halt auf der Strecke war dann Normanton bzw. Karumba:
Hat leider nicht ganz so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten..


Karumba ist eine Küstenstadt, die vorallem für Fischfang bekannt ist. Wirklich schönes Fleckchen mit herrlichem Strand. Leider kann man dort nicht baden gehen, wegen der ansässigen „Salties“ (Salzwasserkrokodile). Mal wieder durch einen Zufall trafen wir dort auf einen sehr netten alten Herr, der sich als gebürtiger Deutscher Kriegsveteran herausstellte und nach dem Krieg seinen Frieden im fernen Australien suchte. Inzwischen hat er dort 19 Enkelkinder und führt ein ruhiges Leben in seinem Haus am Strand und dem dazugehörigen Speedboot.
Mal wieder Zeit für ein Panoramabild 

Karumbas Strand


Nach diesem Tag hieß es mal wieder wildcampen an dem „Walker Creek“, welcher offiziell als Rest Area gilt und auch sogar Toiletten haben sollte. Nach dieser Nacht mussten wir unsere Definition von Toiletten etwas umändern, schließlich dachten wir nicht , dass man eine Wellblechhütte mit rundem Betonzylinder in der Mitte als Toilette bezeichnen kann. Naja die Nacht war trotzdem sehr cool, vor allem weil wir unserer erstes Abendliches Feuer zündeten!
Unser erstes Feuer! Wuhu!

Am nächsten Tag stand wieder ein etwas längerer Roadtrip an , da wir uns das Ziel setzten bis zur Mienenstadt Mount Isa zu kommen. Vorweg muss man sagen , dass hier in Australien ist in jeder noch so kleinen Stadt ein Touristenoffice platziert ist , in dem man Auskunft zu den hiesigen Attraktionen, Unterkünften usw. bekommt. Also führen wir als erstes dorthin und buchten auch direkt eine Führung durch eine alte Mine. Das ehrenamtliche Personal war sehr hilfsbereit und bot uns sogar an, dass sie uns anrufen falls sich nicht genug Leute für eine Führung melden (es mussten mind.6 Leute sein). Zum Glück ging aber alles gut und unsere Führung fand wie geplant statt. Leider war es untersagt in der Mine Fotos zu machen und deswegen haben wir nur das Bild von uns bevor wir in die Mine gingen.


Die Führung an sich war extrem spannend und beeindruckend, da man sehen konnte wie sich das Leben für die Minenarbeiter so abspielt. Es ist kein Wunder , dass die Bezahlung für die Untertagearbeiter so hoch ist(nicht unüblich ist 200.000 Dollar im Jahr) , da die Arbeitsbedingungen sehr hart und zu dem auch extrem gefährlich sind (schlimme Krankheiten , abgetrennte Körperteile und sogar Todesfälle waren zwar selten aber nicht ausgeschlossen). Unser Guide, der schon 1960 in einer Mine tätig war, die gute alte Schule also , konnte uns daher einen sehr reellen Einblick ermöglichen. Wir erlebten wie sich eine unterirdische Sprengung anfühlt, das Gefühl, wenn der Strom ausgeht usw. und durften sogar selber einen Pressluftbohrer bedienen! Die Miene wurde zwar nur für den Tourismus erbaut, da wegen dem Verletzungsrisiko keine Führungen in echten Minen durchgeführt werden, aber trotzdem bekam man einen guten Eindruck.
Nach diesem aufregenden Erlebnis relaxten wir noch ein bisschen an einem schönen Staudamm und machten uns anschließend auf den Weg zu einem „laut dem Flyer“ recht günstigen Campingplatz.
Hübscher See in der Nähe des Campingplatzes

Jedoch stellte sich bei unserer Ankunft heraus, dass eine Nacht 30 Dollar kosten sollte und zudem war unser Parkplatz direkt neben der Campingküche in der gerade ein BBQ stattfand. Wie es jedoch so oft in Australien ist folgt auf eine schlechte Nachricht direkt eine gute: wir wurden sofort zu Steak und eiskalten Bier eingeladen und verbrachten so den Abend mit einer netten Gruppe von Leuten, die alle in Mount Isa arbeiten( alle im Alter von 25-45). Als sich der BBQ nach und nach auflöste hatten wir noch eine merkwürdige Unterhaltung bzw. bekamen eine Predigt von einem polnischen Arbeiter, der uns über das Partyleben in Thailand und leider auch über sein Sexleben aufklärte…(musste nicht sein!).
Nach diesem doch recht unterhaltsamen Abend ging es am nächsten Morgen direkt weiter mit unserem Roadtrip. Bevor wir jedoch die Reise antreten konnten, erhielten wir jedoch eine weitere Predigt. Diese Predigt sollte jedoch im kompletten Gegensatz zu der vorherigen sein, denn diesmal war der Prediger (42 Jahre, Maler) davon überzeugt, dass Gott bzw. Jesus bald kommen wird um uns alle zu richten und wir deswegen lieber dafür sorgen, dass wir unser Leben den christlichen Werten anpassen sollen, damit wir nicht in der „ewige Verdammnis“ enden…
Die stundenlangen Autofahrten durch, dass Outback laufen eigentlich immer gleich ab. Man fährt von einer überteuerten Tankstelle zur anderen und versucht auf dem Weg nicht die unzähligen Kuh- , Kangaroo- und Wallabiekadaver zu überfahren , die die Roadtrains so anhäufen. Es ist echt gefährlich hier Auto zu fahren, da einem immer wieder die eben genannten Tiere direkt vors Auto springen! Wir mussten schon das ein oder andere Mal mitten auf dem Highway anhalten oder ausweichen um nicht in ein Tier reinzufahren. Leider haben wir aber auch schon ein paar Tiere auf dem Gewissen, da zwei extrem große Falken genau gegen unsere Windschutzscheibe geflogen sind… Aber so ist es nun mal in dem wilden Australien.
Wir sind inzwischen in Catherine und haben wieder Probleme mit dem Auto und stecken deswegen erst mal für ein paar Tage hier fest. Eventuell suchen wir uns hier einen Job, da es sich in Catherine durchaus leben lässt und hier einige schöne Flecken sind, die man in kurzer Zeit erreichen kann. Das war es wieder soweit von unserer Seite; ihr hört von uns ;) 
Macht’s gut und bis zum nächsten mal! Viele Grüße Vinc und Laua ;)

P.s Wir haben uns der Backpackertradition mal angeschlossen und  unser Auto ebenfalls auf einen Namen getauft. Die Wahl fiel auf den Namen Guthrun. Unserer Ansicht nach passt er zu unserem Blümchenvan und passt zu dem Wortspiel: Man kann Gut da drin ruhn ;) Nicht das beste aber wir fanden es lustig.