Montag, 26. August 2013

Vom Tiefseetaucher zum Bergsteiger

Hey Leute! Hier sind wir wieder und wie vorher schon angekündigt geben wir euch zu aller erst die Eindrücke von unserem Reef Trip an das Great Barrier Reef. Den Trip buchten wir zusammen mit Dustin und Moritz, die der ein oder andere eventuell schon von Facebook kennt. Falls ihr kein Facebook habt oder einfach das Bild verpasst habt, nochmal eine kurze Erklärung: Dustin und Moritz sind zwei Deutsche, die wir im Hostel in Cairns kennen gelernt haben und seit dem quasi jeden Tag zusammen etwas unternommen haben. Aus dem Bild in Facebook könnte man schließen wir würden mit den beiden nach Süden reisen, was jedoch nicht stimmt. In Cairns haben sich unsere Wege getrennt, da wir nämlich in den Norden bzw. Westen wollten, doch dazu später mehr.
Abschied von Dustin und Moritz *schluchtz*

Zurück zum Great Barrier Reef: Leider müssen wir gestehen, dass wir keine Unterwasserkamera gemietet hatten für den Trip, da uns die Wucherpreise einfach zu teuer waren und wir eig dachten eine Wasserdichtekameratasche dabei zu haben. Aus diesem Grund haben wir leider kein einziges Bild von der ganzen Sache und können nur versuchen, euch das Erlebte so echt wie möglich zu schildern. Doch zuerst einmal zum Ablauf: Man fährt also früh morgens mit dem Boot raus aufs Meer zum Riff, bekommt eine kurze Einweisung und schon kann es losgehen! Da wir keinen Tauchschein haben, konnten wir leider nur schnorcheln, was unserer Meinung nach jedoch halb so wild war, da man allein von der Oberfläche aus eigentlich schon alles sehen konnte. Wir wurden also mit einer kompletten Schnorchelausrüstung ausgestattet und sprangen anschließend direkt ins Wasser. An der ersten Schnorchelstation mussten wir noch alle zusammen bleiben , da der Schnorchel-Guide sichergehen wollte , dass sich jeder wohlfühlt und die Ausrüstung auch sitzt.
Da wir beide vorher noch nie richtig geschnorchelt sind war dies für uns noch komplettes Neuland und daher umso aufregender. Anfangs war es ein bisschen merkwürdig , dass man unter sich einfach nur tiefes Blau hatte aber man gewöhnte sich schnell daran und als ich das Riff sah bekam ich eine Gänsehaut. Es ist unglaublich was für eine farbenfrohe , artenreiche Unterwasserwelt sich einem bot. Wie ein großer Fels ragte das Riff bis knapp unter die Wasseroberfläche und man konnte knapp über es hinweggleiten. Überall tummelten sich Fische in allen Größen , Farben und Arten. Die Artenvielfalt war absolut unglaublich! Viele Fische waren durch unsere Anwesenheit nicht im geringsten beunruhigt und so konnte man sie in ihrem natürlichen Lebensraum in Ruhe beobachten.
Insgesamt hatten wir 12 Tauch- bzw. Schnorchelgänge an zwei Tagen, an zwei verschiedenen Locations, die immer um die 30 Minuten lang waren. Zwischendurch gab es immer etwas zu essen, eine kurze Verdauungspause und ab gings zurück ins Wasser. Der Tagesablauf war so vollgepackt, dass man überhaupt nicht trocknen konnte zwischen den Tauchgängen. Auf Dauer kann das ganze also ein wenig stressig werden, jedoch will man auch die Zeit optimal ausnutzen und so viel sehen wie möglich.
Am härtesten, jedoch auch am besten war unserer Meinung nach der Sunrise Dive. Man wird um 5:30 aus dem Bett geschmissen, kann vielleicht noch schnell einen Kaffee runter würgen und sich in den noch nassen Swimsuit zwängen, bevor man ins Wasser springt. Man muss dazu sagen, dass man im Wasser ist, bevor die Sonne überhaupt aufgeht. Wenn man dann jedoch sieht wie die ersten Sonnenstrahlen auf das Riff treffen und alles zum Leben erwacht, vergisst man die Kälte und die Müdigkeit auf einen Schlag und kann den Dive in vollen Zügen genießen.
Um nur ein Highlight von vielen zu nennen, beschreiben wir die Begegnung mit einer Meeresschildkröte, die ungefähr halb so groß war wie einer von uns. Anstatt vor den nervigen Schnorchlern zu flüchten, ließ sie sich anfassen und streicheln und so konnten wir ein wenig mit einer netten Schildkröte schwimmen, bis sie schließlich doch das Weite suchte im offenen Meer. Des Weiteren probierten wir auch einen sogenannten „Introductary Dive“ aus, bei dem man in die Welt des Tauchens eingeführt wird. Zuerst wird man dabei von seinem Guide an die Hand genommen, jedoch wenn man zeigt, dass man sich auch ohne Hilfe unter Wasser Problemlos bewegen kann,(was für uns Naturtalente natürlich kein Akt war) durfte man schließlich ein wenig für sich selber tauchen und das Gefühl des Unterwasseratmens und Schwerelosseins voll auskosten.
Als wir schließlich am zweiten Tag uns auf dem Boot zurück nach Cairns befanden, waren wir immer noch fasziniert von den Eindrücken die wir erlebt hatten, trotzdem aber auch ein wenig froh darüber bald wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und ein wenig zu entspannen. Doch bevor wir das Festland erreichten, sollten wir noch etwas Großartiges erleben. Mitten auf der Fahrt sahen wir also noch einen Wal gemütlich vor unserem Boot schwimmen (EIN VERDAMMTER WAL!!) und hatten uns somit auch schon die Kosten für eine Whale watching tour gespart *g*.
Wie oben schon erwähnt würden wir euch diesen Bericht gerne mit ein paar wahnsinnig geilen Bildern versüßen, jedoch funktionierte die wasserdichte Kameratasche nicht ganz optimal und deswegen gab die Kamera die ich(Marius) mir ausgeliehen hatte, relativ schnell den Geist auf und sollte sich auch nicht mehr davon erholen (Ein dickes Sorry an Dustin an dieser Stelle, der dieses Opfer bringen musste).

Nach diesem unvergesslichen Trip wollten wir nun noch etwas in Cairns erleben. Also machten wir einen kleinen Ausflug mit Dustin , Moritz und Flo ( ebenfalls ein Deutscher) zu den Crystall Cascades , die uns von Jutta und Johannes empfohlen wurden. Es handelt sich hierbei um einen sehr beeindruckenden Wasserfall , den man nach einem kleinen Fußmarsch erreichen sollte (oder auch nicht). Kurz vor erreichen der Cascades wurde uns der Weg von einem Baustellenzaun versperrt. Da wir nun nicht das Ziel unserer Wanderung sehen konnten wollten wir doch wenigstens im Flusslauf des Wasserfalls ein wenig baden und auf den Steinen herumklettern. Der erlaubte Badebereich war uns jedoch zu langweilig und überfüllt also ließen wir uns dazu hinreißen den Hang herunterzuklettern/rutschen. Wir fanden eine schöne Stelle(hoffentlich frei von Spinnen/Schlangen etc.) in der wir uns austoben konnten. In dem felsigen Flusslauf konnten wir auf den rutschige Steinen klettern und uns endlich mal wieder ein bisschen sportlich betätigen. Die Wanderung war zwar nicht komplett ungefährlich aber lohnte sich , da wir eine Schlangenhaut fanden und ein paar Kröten sahen.

Sogar die Baeume sind hier giftig!!


Guck mal: Eine Schlangenhaut

Vinc mit Dustin und Flo und ein bischen Moritz

Zurück am Auto mussten wir blöder Weise feststellen , dass unser Öllämpchen erneut blinkt, obwohl wir erst vor kurzem Öl nachgefüllt hatten… (sone Scheiße!!!) Wir riefen also erneut bei JJ ´s an und machten einen Termin am nächsten Tag aus. Johannes stellte schnell fest , dass unten an der Kurbelwelle eine Dichtung herausgesprungen ist und das Öl nur so herauslief. Der ganze Spaß kostete uns 360 Dollar und nach einer weiteren Nacht in der Werkstatt waren wir nun endlich startklar (dachten wir zumindest).
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns erneut um nun festzustellen , dass uns der Motor nach knapp 500 Metern abschmierte. Wiedermal verabredeten wir ein Date mit Johannes , der uns diesmal sogar abschleppen musste… Das Fazit war wieder schnell gefällt: Zahnriemen gerissen! (ERNSTHAFT?!) Da das Ersatzteil nicht vorrätig war verbrachten wir wieder eine angenehme Nacht im Hotel Autoworkshop JJ`s.
Weitere 240 Dollar ärmer , jedoch voller Tatendrang , sollten wir Cairns nun endgültig verlassen können. Bis zum heutigen Zeitpunkt traten keine weiteren Probleme auf und wir denken mal ganz optimistisch , dass das auch so bleibt.
Bevor wir jedoch aufbrachen hieß es Lebewohl sagen im Hostel und so feierten wir noch ein letztes Mal mit unserer Crew , die uns den Aufenthalt in Cairns versüßt haben.
Vorne links Chris und hinten Jens.. Die anderen kennt ihr ja bereits

Recht schoener Lookout =)


Unser erstes Ziel war der älteste Regenwald der Welt , genannt Daintree. Das Gebiet ist nur per Fähre zu erreichen und die Straßenführung war ebenfalls sehr abenteuerlich! Wir verbrachten die Nacht auf einem Campingplatz mitten im Dschungel. Auch hier gab es wieder einiges zu sehen. Dazu ein paar Bilder:

Sumpf im Regenwald


Ganz schoen verwurzelt..


Cape Tribulation Beach

Gefaehrlich gefaehrlich!


Vollmond am Strand + Vinc als Geist



Was wir leider nicht auf einem Foto festhalten konnten war die Begegnung mit einem Rochen , der sich in einem abgelegenen Seitenarm des Meeres knapp einen Meter vor uns aus dem Schlamm buddelte. Dafür konnten wir jedoch auf einer Krokodiltour einige der angsteinflößenden Amphibien ablichten:

Die Stelle, an der wir den Rochen sahen


Am nächsten Morgen stand Sport auf dem Programm. Bei der Besteigung des Mount Sorrow wird geraten sich: 1. Nicht nach 10 Uhr auf den Treck zu begeben , 2. Sich vorher bei seiner Unterkunft abzumelden (falls etwas passiert) und 3. In einer guten Körperlichen Verfassung zu sein. Tatsächlich war der abenteuerliche Weg sehr anstrengend und voller fieser Insekten. Immer wieder wollten uns Blutegel an die Wäsche (bzw. Blut) und immer wieder beseitigten wir Spinnennetze unfreiwillig mit unseren Gesichtern.

So sah der Weg aus (2 Stunden lang!)


Da sollte man nicht reinpacken

Easy en bissi klettern

Regenwald, wo man auch hinguckt
Kurze Pause


 Nach zwei Stunden wandern/klettern erreichten wir mit schweißnasser Kleidung den Gipfel. Wir genossen eine Weile den phänomenalen Ausblick und verewigten uns anschließend im Geländer.

Fieses Blutsaugendes Monster
Schwitzige Siegertypen




Noch am selben Tag machten wir uns auf den Rückweg nach Süden , um uns auf einem Campingplatz in Mossman einzufinden. In Mossman allein gibt es relativ wenig zu sehen bis auf die Mossman Gorge. Hierbei handelt es sich um einen Süßwasserfluss , der durch den Regenwald fließt. Auch hier hatten wir wieder Wasserspaß- und Kletter- Action und konnten uns ein wenig entspannen.

Sehr Huebsch =)

Mittelhuebsch..




Besonders gut hat uns die Klarheit und Reinheit des Wassers gefallen , die auch den anspruchsvollen Äschen (Anglerparadies) einen Lebensraum bieten.Aus dem diesem Grund hielt auch nicht das Angelverbot zwei mutige junge Angler ab sich ihr Abendessen zu fangen. Beeindruckt schauten wir ihnen zu und am liebsten hätte ich (Vinc) auch gleich meine Angel ausgeworfen).
Einer der mutigen gesetzlosen Angler

Das wars soweit zu unseren Erlebnissen , mehr erfahrt ihr beim nächsten Mal.

P.s Wir möchten noch ein großes Dankeschön an alle Leser aussprechen , die uns Verfolgen. Vor allem der stetige Zuwachs unser Viewerzahlen in letzter Zeit motivieren uns ungemein neue Post zu veröffentlichen! Vielen vielen Dank und bis zum nächsten Mal!

Adieu!

Mittwoch, 14. August 2013

Pimp my Ride Australia und Bombenlegen für Anfänger


How is it going mates? Wir schreiben diesen Blogeintrag aus dem sonnigen, entspannten Cairns. Leider waren unsere letzten Tage nicht wirklich entspannt. Wie die Überschrift schon vermuten lässt, haben wir uns ein Auto zugelegt und JA wir haben Bomben gezündet, bei denen auch (hoffentlich) einige drauf gegangen sind! Um der Chronologie treu zu bleiben, erzählen wir aber erst mal, wie wir überhaupt in Australien angekommen sind und Sarah und Mareike getroffen haben.

Sydney
Nach dem langen Nachtflug von Malaysia kamen wir in Sydney an. Wir stellten sofort fest, wie sauber die Luft im Gegensatz zu Kuala Lumpur ist und konnten endlich mal wieder richtig durchatmen. Die Menschen in Australien sind einfach so viel hilfsbereiter und offener als man es aus Deutschland kennt. Das war wohl auch der Grund dafür, dass uns ein fremder Mann ansprach und uns fragte, ob wir ein kostenloses Shuttle zu unserem Hostel wollten (coole Sache!). Im Maze Backpacker Hostel erwischten wir Sarah und Mareike gerade beim Frühstücken und so brachten wir kurz unseren Sachen ins Zimmer und machten uns auf um Sydney ein wenig gemeinsam zu erkunden.

Einfach ein Touri - Klassiker


Nachdem wir die Touri Klischee Sachen wie die Harbour Bridge und das Opera House erkundet und bewundert hatten, musste erstmal das Wiedersehen gefeiert werden. So lernten wir direkt am ersten Tag das Szene Getränk der Backpacker kennen, mit dem wir sicherlich noch den ein oder anderen lustigen Abend in Australien haben werden.  Der Goon, klingt nicht nur wie ein fieses Monster, sondern schmeckt auch ähnlich. Ab und zu lassen sich, laut Verpackung, Ei – oder Fischreste darin finden. Jedoch ist Goon trotzdem sehr beliebt, da er mit ca. 14 Dollar für 4-5 Liter selbst für arme Backpacker bezahlbar ist.
Lustigerweise gab es im Hostel an diesem Abend ein Weihnachtsspecial, da es der 25. August war und zu dieser Zeit in Australien Winter ist. Wir saßen also mit Weihnachtskrönchen und Truthahn in der Hostel Lounge und tranken unseren Goon.
Es Weihnachtet sehr in Sydney

 Anstatt euch mit einer Beschreibung zu langweilen liefern wir an dieser Stelle einfach ein paar Impressionen von dem Abend. :D
Spaß mit Lulu und Mick 

Spaß mit Goon!

Noch mehr Spaß mit Goon!

Generell gibt es in Australien zwei Arten von Hostels: Die Party Hostels und die eben nicht Party Hostels. Das Maze Backpackers war definitiv ein Party Hostel, weshalb Schlaf an sich relativ selten stattfand (kein Wunder, wenn zwei Franzosen in unserem Nebenzimmer sich kurzerhand entscheiden das komplette Zimmer auseinander zu nehmen und sich mit dem Security anzulegen) Nach dieser Nacht nahmen wir uns vor, dass das nächste Hostel kein Party Hostel sein sollte.
Die nächsten Tage ließen wir es dann relativ ruhig angehen. Wir fuhren mit der Fähre zur Halbinsel Manly und konnten u.a. auch unseren ersten schönen Sonnenuntergang festhalten.
Ausflug nach Manly mit Sarah und Mareike 

Harbour Bridge im Sonnenuntergang 

So schön kann Sydney sein :)

Nach dem Ausflug in Manly erlebte ich (Vinc) noch eine riesige Überraschung im Maze Backpacker Hostel. Als wir gerade in der Hostel-Lounge saßen und Karten spielten fiel mir ein Junge am Nachbartisch auf. Irgendwie erinnerte er mich an jemanden. Als ich genauer hinsah konnte ich meinen Augen kaum glauben. Er sah aus wie einer meiner besten Freunden aus Berlin , den ich noch aus der Grundschule kenne. Ich ging also ein bisschen verunsichert zu ihm rüber und fragte ihn ob er den Enrico aus Berlin sei. Er erkannte mich ebenfalls sofort wieder und wir waren beide froh und unglaublich fassungslos , dass wir uns am anderen Ende der Welt wiedersehen nach all den Jahren. Wir haben lange mit einander geredet und auch etwas zusammen unternommen am nächsten Tag. Seine Reise setzte er weiter fort am übernächsten Tag aber wir werden den Kontakt zueinander halten und uns hoffentlich in Deutschland wiedersehen.
Größter Zufall meines Lebens!!


Was uns besonders an Sydney gefallen hat, ist, dass es eine sehr belebte Stadt ist, in der man abends in den Promenaden ständig etwas geboten bekommt. So wollten wir uns zum Beispiel ein Feuerwerk ansehen, dass (fast) jeden Samstag in Sydneys Hafen geboten wird. Leider war an diesem Tag einer der Fast-Samstage, an denen kein Feuerwerkt stattfindet. Dies war jedoch nicht weiter schlimm, denn so konnten wir Teil der Show eines Straßenkünstlers werden, der z.b. mit Kettensägen und Fackeln jongliert, während er auf einem Fahrrad in ca. 3 Meter Höhe saß.


Unser Ursprünglicher Plan, den Roadtrip in Sydney zu starten, warfen wir relativ schnell wieder über den Haufen, da es in dieser Jahreszeit einfach zu kalt ist, um die Ostküste zu bereisen. Aus diesem Grund, buchten wir uns spontan einen Billigflug ins Nördliche Cairns, um uns dort ein Auto zuzulegen.
Mach´s gut Sydney 

Das Wetter in Cairns war tatsächlich um einiges besser und die Stadt war auch viel entspannter als das hektische Sydney. Zum ersten Mal kam ein wenig Urlaubsfeeling in uns auf, doch sind wir nicht nach Cairns geflogen um nur Urlaub zu machen. Ein bisschen Entspannung muss jedoch auch sein! :)
Aussicht von der Strandpromenade

Gemütlich bissi BBQ an der Promenade (öffentlicher Grill übrigens)

kleines Nickerchen in Palm Cove Beach mit Dustin und Moritz


 Zum Glück ist das Globetrotters Hostel Cairns um einiges ruhiger als das Maze Sydney und so konnten wir auch endlich mal richtig schlafen. Am nächsten Tag fingen wir sofort damit an das Angebot an Autos für Backpacker genauer unter die Lupe zu nehmen. Leider mussten wir relativ schnell feststellen , dass generell jeder Autoverkäufer hier versucht einen über den Tisch zu ziehen… Zudem muss man sich im Vorfeld über viele Sachen informieren, die den Autokauf betreffen. Eins dieser Dinge ist die Registration, die man nur erhält wenn man ein Road-Worthy-Certificate vorweisen kann. Die Road-Worthy ist quasi eine Überprüfung der Verkehrstauglichkeit des Fahrzeugs. Klingt zwar recht simpel, ist es aber nicht. Das ein oder andere Mal kam es schon vor, dass ein Auto keine neue Road Worthy bekommen hat, weil das Leder am Lenkrad nicht richtig sitzt oder der Anschnallgurt verdreht ist (Oh mein Gott!!).
Mehr oder weniger durch Zufall wurden wir schließlich von einem Local angesprochen, der seinen Van verkaufen wollte. Wir verabredeten uns also spontan und trafen uns 15 Minuten später um die erste Probefahrt zu machen. Zwar war dieser Wagen erst der zweite überhaupt den wir in Australien fuhren, trotzdem merkten wir sofort, dass dies ein richtig guter Van war. Die 3000 Dollar, die Collin für seinen Van wollte, waren zwar echt ein stolze Summe, aber dafür hatten wir auch noch einiges an Extras mit in dem Wagen. Neben der Standard Camper Ausrüstung, wie Besteck, Camping-Kocher, Töpfe , Pfannen usw (die übrigens quasi bei jedem Backpackerauto mit dabei sind) hatten wir noch u.a. 3 Surfboards, 1 Zelt, 2 Decken, insgesamt 4 Campingstühle und und und… Was jedoch fast noch besser war als die ganzen Extras, war die Hilfe, die uns Collin für die Registrierung anbot. Für Backpacker ist es ja komplettes Neuland ein Auto neu an- oder umzumelden, deshalb waren wir recht froh, nicht alleine in das Department of Transport gehen zu müssen. Nachdem alles abgeklärt war, übergaben wir Collin das Geld und konnten uns zum ersten Mal als stolzer Besitzer eines Camper Vans nennen.
Autoübergabe mit Collin

Nun ging es darum, aus dem Chaos, welches im Van herrschte, eine gemütliche Ordnung zu schaffen.
Leichte Unordnung

Leichte Unordung #2

Dazu nahmen wir uns Hilfe von 2 überaus netten und hilfsbereiten Leuten. Johannes und Jutta leiten zusammen J J ´s Auto Workshop und die beiden haben schon dem ein oder anderen Backpacker vor dem finanziellen Ruin bewahrt. Meistens verarschen einen nämlich nicht nur allein die Verkäufer der Autos, sondern auch die Werkstädten, die für einen einfachen Ölwechsel schon mal gut und gerne 150 Dollar verlangen oder Dinge reparieren, die eigentlich gar nicht repariert werden müssten…
Nun aber zurück zu unserem Auto. Zu aller erst nahmen wir das merkwürdige Gestell, welches ein Bett darstellen sollte heraus; genauso wie die „Küche“, die wir aber später an einer anderen Stelle wieder einbauten. Für ein ordentliches Bett brauch man erst mal ein stabiles Gestell, also fuhren erst einmal Bretter im Baumarkt kaufen. Allein dies war schon gar nicht so einfach, da die Baumärkte in der Regel keine Maße in Zentimeter angeben, sondern in Zoll (denken wir zumindest). Gott sei Dank fanden wir jedoch einen sehr geduldigen Mitarbeiter, der uns sogar die Endstücke kostenlos in verschiedene Stücke schnitt, die wir später als Stützen benutzen konnten. Nun hieß es also zurück zur Werkstatt und alles ordentlich einbauen. Durch Johannes Geschick und unserer Hilfe hatten wir bereits wenige Stunden später ein echt gutes Bettgestell und die Küche war auch schon an der richtigen Stelle wieder eingebaut.

Unser fleißiger Johannes =)
Graffiti "Young Wild and Free" fanden wir dann doch ein bischen zu klischeehaft

Nervige Arbeit


 Nachdem der „Wohnbereich“ schon mal adäquat eingerichtet war, sollte es am nächsten Morgen noch einen schnellen Ölwechsel geben und dann könnten wir  schon starten. Am nächsten Morgen kamen wir also nochmal zu der Werkstatt und fuhren das Auto auf die Hebebühne. Als Johannes direkt anfing zu fluchen, wussten wir direkt schon, dass irgendwas nicht stimmte. Letztendlich hatten wir noch heftige Öllecks und an der Vorderachse war auch einiges nicht in Ordnung (wäre ja auch zu einfach gewesen). Wir fuhren also zur Werkstatt, die nur knapp einen Monat vorher das Road Worthy für das Auto ausgestellt hatte. [Falls ihr nicht mehr wisst, was das Road Worthy genau war, lest etwas weiter oben] Dort angekommen sagten wir Ihnen, dass sich beim checken des Autos so einiges übersehen hatten und als wir dann noch erwähnten wir könnten sie ggf. beim Department of Transport in Queensland verpfeifen, war der Mechaniker auch direkt kooperativ und wollte alles sogar KOSTENLOS reparieren. Besser hätte es nicht laufen können!
Gegen Nachmittag konnten wir das Auto wieder abholen und ließen Johannes wieder einen Blick darüber (bzw. darunter) werfen. Schon wieder fing er an zu fluchen! SCHEIßE!!
Der Grund dafür war, dass der Mechaniker einfach direkt neben einem kaputten Teil ein anderes, komplett funktionsfähiges Teil ausgewechselt hatte. Der Idiot! Da wir relativ wenig Bock hatten wieder dahin zu fahren hatte Johannes eine andere Lösung gefunden um das Problem am Auto zu beheben.
An nächsten Tag hieß es dann wieder, wir hätten nun endlich alles am Auto erledigt und könnten endlich unseren Roadtrip starten. Im Prinzip war auch alles in Ordnung, die Überraschung kam jedoch am nächsten Morgen. Collin, der Verkäufer, hatte uns u.a. auch zwei Matratzen hinterlassen, die wir auch fürs Erste benutzen wollten (Scheißidee!!). In einer der Mattratzen hatten sich nämlich einige Bettwanzen eingenistet und dem entsprechen sah ich (Lau) auch am nächsten Morgen aus. Interessanterweise waren die Bedbugs nur in einer der Matratzen und deswegen war nur Laua von den heftigen Bissen betroffen.
SCHEIßVIECHER EY!

„Ich sage euch, so einen Drang mich am ganzen Körper zu kratzen hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie verspürt. Was eventuell daran liegen könnte, dass ich gegen alle möglichen Mückenstiche,-bisse oder was auch immer allergisch reagiere…“

Naja da wir nun ein „Bedbug“ Problem in unserem gesamten Auto hatten, weil sich die Scheißviecher in jedem Teppich und jeder Decker oder jedem Eckchen verkriechen. Wer konnte uns nun dabei helfen? Natürlich wieder Jutta und Johannes! Wir fuhren also wieder einmal in die Werkstatt (gefühlt zum 10000-mal in der kurzen Zeit) und räumten erst einmal wieder alles aus dem Van raus.
Erstaunlich was so alles in den Van reinpasst

Jeder einzelne Stoffähnliche Gegenstand wurde mit einer ausgiebigen Dusche Insektenspray gesäubert und danach einfach in die Sonne gelegt. Für den Van selber reichte das aber leider nicht aus und hier kommen wir endlich an die Stelle auf die die Überschrift schon hindeutet. Um die Bedbugs aus einem Raum oder einem Auto wieder loszuwerden, nimmt man am besten eine Bombe! Leider ist das Ganze nicht so spektakulär, wie man es sich vorstellt. Bei den sogenannten Bomben handelt es sich einfach nur um eine Sprühflasche die ihren gesamten Inhalte entleert, sobald man einmal den Knopf betätigt hat.
BOMBENLEGEN

 Doch denkt jetzt nicht, das wäre harmlos! Nachdem man eine dieser Bomben in einem Raum gezündet hat(wir zündeten gleich 3 J) sollte man sich möglichst 24 Stunden davon fernhalten, bis der Dampf und die Giftstoffe sich ganz verzogen hatten.
Das Besorgen der Bomben war für uns kein Problem, die Frage war jedoch, wo sollten wir schlafen, wenn wir das Auto 24 Stunden nicht betreten sollten? Ganz einfach: In Juttas und Johannes Werkstatt, wo sonst? Die beiden überließen uns ohne weiteres nach Ladenschluss den Schlüssel und wir übernachteten zum ersten Mal in unserem Leben in einer Kfz Werkstadt. Das war echt unfassbar nett von ihnen wenn man bedenkt , dass wir sie erst seit kurzer Zeit kennen. Zudem war es sogar die beste Nacht, die wir in Australien verbrachten. Da wir uns mitten in einem Gebiet voller kleiner Autoshops oder Einkaufsläden befanden, war es nachts einfach unglaublich ruhig und wir konnten ganz gemütlich einschlummern.
So gemütlich ist J J´s Auto Workshop

 Am nächsten Morgen kauften wir eine neue Matratze und räumten schließlich alles wieder in den Van. Endlich war unser Auto bereit für den Roadtrip! Wir können jedem raten, der irgendwann einmal in die Situation kommt, sich in Australien ein Auto zu kaufen, sich viel Zeit und Nerven mitzunehmen, denn man findet eigentlich nie als Backpacker ein Auto, an dem wirklich alles in Ordnung ist.

Inzwischen haben wir unseren eigentlichen Plan wieder etwas geändert. Während wir es kaum erwarten konnten, endlich Cairns hinter uns zu lassen und in die Wildnis zu fahren, entschlossen wir uns, noch ein wenig länger in der Stadt zu bleiben und die schönen Dinge zu erleben, die diese Location direkt am Great Barrier Reef zu bieten hat. Deshalb geht es morgen auf einen Zweitägigen Trip zum Riff bei dem wir schön schnorcheln und tauchen gehen können und hoffentlich alles sehen was die Unterwasserwelt für uns zu bieten hat.
Im nächsten Post zeigen wir euch dann, ob sich unsere Erwartung vom Great Barrierer Reef erfüllt hat und was wir sonst noch cooles erleben konnten in Cairns.

Bis dahin TAKE CARE GUYS! ;)
 
Abschied von Jutta und Johannes (und Cookie)