Sonntag, 30. März 2014

Schwefel überall!

Kia ora,
Auf der Tongariro Crossing habe ich schon mal einen Vorgeschmack auf den Schwefelgeruch bekommen. Echt unangenehm! Wir fuhren weiter gen Norden, direkt in die Region herein, die für thermale Aktivitäten bekannt ist. In der Nähe von Rotorua kamen wir an einem Campingplatz mit Thermal Pools vorbei. Da die letzte Dusche nun auch schon ein zwei Tage her ist entschieden wir uns hier eine Nacht zu verbringen. Es war unheimlich entspannend und gleichzeitig interessant zu sehen wie diese Pools beheizt werden. Nahe dem Resort sprüht es nur so von Dampfschwaden aus dem Boden.

Als ich in den heißesten Pool gehen wollte verbrannte ich mir sofort meinen Fuß. Es stellte sich raus, dass die Wasserzufuhr etwas zu stark war und dass, das Wasser eine Temperatur von 50 Grad hatte. Man kann es eben nicht auf den Grad genau timen wenn man die Wärme aus der Erde zieht sagte mir eine Angestellte. Ich hatte doch in der Tat mit dem Gedanken gespielt direkt in den Pool zu springen… Hätte schlimmer ausgehen können.
Nahe dem Hot Pool Resort befindet sich das Wai-O-Tapu Geothermal Wonderland. Auf dem Weg nach Rotorua machten wir hier einen kurzen Stopp um uns den Park an zu gucken. Am Vortag hatte ich einen Flyer von diesem Park gesehen. Der Nachteil an diesen Flyern ist, dass sie oft nicht den Preis anzeigen. Das kann ich bis heute noch nicht verstehen! Den stolzen Eintrittspreis von 34 Dollar pro Person konnten wir nur noch knapp aufbringen da mein Bargeld sich auf 67 Dollar betrug. Die Kassiererin war leicht angesäuert und murmelte noch was von: Most people come prepared! (dann schreibt doch den Preis auf die scheiß Flyer!?!)  Ließ uns aber doch noch rein. Der Park an sich war sehr schön gestaltet. Ein Rundweg führte durch den Park und wir ließen uns Zeit alles an zu gucken.





Nach knapp einer Stunde verließen wir wieder den Park und machten uns nach Rotorua auf. Rotorua liegt direkt am größten See Neuseelands, dem Taupo. Diesen konnte ich bereits bei der Alpine Crossing von weitem begutachten. Es ist für mich ein Rätsel wie diese Stadt es geschafft hat der artig groß zu werden. Klar der Tourismus wird ausschlaggebend sein aber, dass der andauernde Schwefelgeruch 55000 Leute nicht stört ist schon verwunderlich. Später fand ich heraus, dass die Schwefeldämpfe enorm gut für Asthma erkrankte Menschen sind. Sogar heute noch empfehlen Ärzte  ihren asthmaerkrankten Patienten nach Rotorua zu ziehen um ihre Beschwerden zu minimieren. An diesem Tag kamen wir auf das Angebot von Gordon und Michelle zurück (das Ehepaar vom Lake Reserve). Wir riefen sie an und zwei Stunden später wurden wir bereits mit einem ordentlichen Abendessen empfangen. Bei ihnen wohnt zurzeit ein Deutsches Mädchen Namens Merle. Nach dem Abendessen erzähle uns Gordon noch einige echt interessante Geschichten von der guten alten Zeit. Das war ein gutes Beispiel dafür, dass Länder wie Australien und Neuseeland einfach ein bisschen der modernen Zeit hinterher hängen. Er war aber ein echt guter Erzähler und nach der ein oder anderen Geschichte verzogen wir uns in ein richtiges Bett. Fast wie zu Hause!
Am nächsten Morgen quetschten wir Merle in Schlodder und machten uns auf den Weg zum Mount Manganui. Am Abend hatte Michelle ein großes Diner geplant da zwei ihrer Töchter zu Besuch kommen. Es war mir ein bisschen unangenehm bei einem Familienessen teil zu nehmen vor allem da wir die beiden erst seit ein paar Tagen kennen, aber Michelle bestand mehr oder weniger darauf. Wir wanderten auf den Berg und verbrachten den Rest des Mittags an diversen Stränden.

Blick über Mount Manganui



Ich schaffte es mal wieder mein Gesicht zu verbrennen und müde von dem ganzen rum Laufen kamen wir pünktlich zum Diner wieder. Dieses sollte in dem Haus von der ältesten Tochter der beiden stattfinden. Wir wurden freudig begrüßt und das Spanferkel stand schon bereit. Gordon erzählte mir noch stolz, dass sie dieses in ihrem Garten aufgezogen haben und ein paar Tage zuvor für diesen Anlass schlachteten. Das Essen war absolut traumhaft! Auf jeden Fall das beste Essen was ich seit langem hatte. Michelle und Gordon haben insgesamt 4 Kinder die älteste Tochter ist 29 und die jüngste 21. Allesamt sind schon verheiratet und von zu Hause ausgezogen. Vermutlich einer der Gründe warum die beiden so gerne Besuch haben. Erstaunlich fand ich, dass ihre jüngste Tochter mit 21 schon verheiratet ist. Ich werde nächstes Jahr 21 und weiß noch nicht mal was ich überhaupt machen möchte. Nach dem Essen machten wir uns alle zusammen auf um uns Glühwürmchen an zu gucken. Diese befinden sich zu Hauf in den Bäumen eines Nachbars. Es war eine echt coole Erfahrung, da ich vor allem nur einmal zuvor Glühwürmchen gesehen habe. Anschließend verabschiedeten wir uns von allen und fuhren zurück zu Michelle und Gordon. Am nächsten Tag bedankten wir uns ausgiebig bei den beiden und machten uns auf den Weg Richtung Coromandel.
Das ist übrigens Gordon

Coromandel ist ein beliebter Urlaubsort der Kiwis welchen uns die beiden empfohlen hatten. Auf dem Weg dorthin verfuhren wir uns zwar das ein oder andere Mal aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.


Es ist absolut traumhaft hier oben im Norden! Auch wenn der Herbst in Neuseeland anfängt ist es hier immer noch warm und sonnig. Wir verbrachten die Nächte immer an verschiedenen Plätzen und konnten nochmal so richtig entspannen. Am dritten Tag fuhren wir zu einem Ferienpark, welcher mit heißen Quellen am Strand warb. Für 5 Dollar kann man sich hier eine Schaufel ausleihen und sich seinen eigenen kleinen Hot-Pool buddeln. Zwei Stunden vor und nach der Ebbe hat man Zeit. Der Strand war um 8 Uhr abends komplett voll mit Menschen. Überall wurden eifrig Löcher ausgehoben. Der Sand dampfte förmlich! Der einzige Nachteil an der Aktion war, dass die Pools von der Temperatur her schwanken. Von angenehm dauert es manchmal nur ein paar Sekunden bis es viel zu heiß oder zu kalt wird. Es war trotzdem eine echt coole Atmosphäre!
In Whangamata war zufälliger Weise genau an diesem Tag der sogenannte „Beach Hop“. Ich hab noch nie so viele aufgemotzte Autos auf einmal gesehen! Der Wahnsinn was es dort zu sehen gab!


Bevor wir nach Aukland reinfuhren wollten wir wenigstens einen Black Sand Beach gesehen haben. Es ging  also an die Westküste zu dem Örtchen Waiuku. Ich hatte noch nie zuvor einen Black Sand Beach gesehen von daher war es eine interessante Erfahrung. Die vulkanischen Aktivitäten bringen die ein oder andere Sehenswürdigkeit hervor!

Unseren letzten Abend gemeinsam verbrachten wir erneut auf einem Campingplatz nahe des Black Sand Beaches. Dieser gleichte ganz dem Trailerpark aus der Serie „Trailer Park Boys“. Einen Menschen bekam man nicht zu Gesicht, da sich alle in ihren Wohnwägen verschanzten. Am nächsten Morgen fuhren wir direkt nach Aukland und ich setzte Flo nahe dem Hafen aus. Er verlässt Neuseeland schon in zwei Tagen um nach Asien zu fliegen. Ich selber habe jetzt auch nur noch zwei Wochen in Neuseeland bevor es zurück nach Australien geht. Flo und ich sind zwei ein halb Monate zusammen gereist (0,3 Prozent unseres Lebens). Es war eine echt coole Zeit!
Tschüss Flodo

Gerade bin ich schon in Whangarei, nördlich von Aukland. Ich werde die Northlands alleine erkunden. Diese Region ist die wärmste Neuseelands und ein beliebtes Urlaubsziel der Kiwis.

Ka kite ano!

Vincent

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