4 Uhr
morgens kam ich bei kühlen 18 Grad in Perth an. Es war stockdunkel, alle
Flughafengeschäfte waren geschlossen und bis auf ein paar schlafende Reisende
auf den Flughafenbänken war die Ankunftshalle komplett leer. Es ist lange her,
dass mir in Australien kalt war und ich mal wieder froh über meine Mammut
Softchill-Jacke bin. Zum ersten Mal war ich nun komplett alleine in einer
fremden Stadt, ohne Unterkunft und ohne Plan. Wohin jetzt? Ich googelte mir ein
Backpackers zu Recht. 15 Kilometer mit all meinem Gepäck zu Fuß? Ich entschied
nach einem kurzen inneren Konflikt doch für das warme Taxi. Nach 20 Minuten und
knappen 50$ ärmer stand ich dann vor dem Banjo`s Backpacker. Als ich an der Tür
rüttelte viel mir das Schild auf: Reception opens at 8 a.m! Na toll. Es war
gerade mal 5 Uhr ich war tot müde und mir war immer noch kalt. Ich lief ein
bisschen durch den kleinen Vorort Perth`s und fand den St. Vincent Park. Das
muss ein Zeichen sein! Ich kramte einen Pullover, Socken und festes Schuhwerk
aus meinem Backpack heraus. Langsam wurde mir etwas wärmer. Da ich sowieso noch
3 Stunden warten musste und mein Laptop und Handyakku leer waren entschied ich
mich ein wenig auf der Parkbank im St. Vincent Park zu dösen. Als ich aufwachte
stand ein Asiate in Sportkleidung vor mir. Er sah relativ besorgt aus und
fragte mich ob ich Hilfe benötige? Ich lehnte dankend ab und sagte, dass ich
nur hier warte bis das Hostel öffnet. Anschließend erklärte er mir, dass er
einer Reiseorganisation angehört namens: Youth with a Mission! Er reist schon
seit 10 Jahren durch die Welt und hilft bei Projekten, baut Kirchen und hilft
Bedürftigen in Not. Anscheinend dachte er ich wäre ein Obdachloser oder was
auch immer. Naja bevor er sich seinem morgendlichen Fitnessprogramm widmete
wollte er noch unbedingt für mich beten. Warum denn nicht? Er stand nun vor mir
und betete mit geschlossen Augen und gefalteten Händen für mein Wohlbefinden
und dafür, dass ich meinen Weg finde. Es war auf jeden Fall eine interessante
Erfahrung auch wenn ich mich ein bisschen komisch fühlte. Ich bedankte mich und
fragte ihn nach dem nächsten Woolworth oder Mcdonalds. Er beschrieb mir grob
den Weg und ich machte mich auf den Weg. Nach einem ausgewogenen Frühstück im
Mäcces stand ich um 8 Uhr vor dem Banjos. Rauf ins Zimmer und schlafen!
Auf der Tfs
Sandalwood Farm habe ich ein sehr nettes Irisches Pärchen kennengelernt namens
Stacy und Garreth. Bevor die beiden
Katherine verließen haben sie mir noch angeboten, dass ich bei ihnen ein
paar Nächte schlafen kann sollte ich jemals nach Perth kommen. Auf dieses
Angebot wollte ich nun zurückkommen da die Hostelpreise in Perth echt wucher
sind! Die beiden waren echt froh von mir zu hören und haben zufällig am selben
Tag einen Mietvertrag für eine Wohnung unterschrieben. Wir verabredeten uns am
nächsten Tag vor ihrer neuen Wohnung.
Es war echt
cool die beiden wiederzusehen nach gut einem Monat. Ihre neu erworbene Wohnng
war echt klasse und ich hatte eine große aufblasbare Matratze für mich alleine,
die zudem 1000 Mal bequemer war als das Hostelbett. Die nächsten Tage zeigten
sie mir ein wenig Perth und Umgebung. Mir gefiel Perth extrem gut! Es war eine
gemütliche Großstadt mit einigen interessanten Gebäuden und echt schönen
Stränden.
Der Belltower! |
Nach zwei
sehr schönen Tagen war es aber an der Zeit für mich weiterzuziehen. Flo hatte
es nun mit seinem Van Ludwig nach Perth geschafft und ich wollte den beiden
auch mal Zeit alleine in ihrer neuen Wohnung geben. Ich verabredete mich mit Flo in der
Innenstadt. Es war 15 Monate her das ich Flo das letzte Mal gesehen hatte. An
seinem letzten Abend hatte er eine Abschiedsfeier in seinem Garten
veranstaltet. Wir hatte damals zum Abschied gesagt: Vielleich sehen wir uns ja
irgendwo in Australien wieder! Ich war noch kurz vor meinem Abi und mein
Australien Plan stand schon grob fest. Ich hätte aber nicht gedacht, dass wir
es echt schaffen uns zu treffen. Umso besser , dass es jetzt geklappt hat! Es
war ein freudiges Wiedersehen! Wir haben beide erst einmal festgestellt, dass
wir uns total verändert haben. Vor allem unsere Kopfformen haben sich
verändert?! Geht das überhaupt in dem Alter noch?
Ich bedankte und
verabschiedete mich herzlich bei Stacy und Garreth und bot ihnen an mich in
Trier mal zu besuchen. Ich hoffe das geht klar @ Mam und Pap? ;)
Garreth und Stacy |
Nun sollte
es also wieder auf einen Roadtrip gehen zusammen mit Flo. Nach dem ganzen
Arbeiten und Bali war ich voller Vorfreude endlich mehr von Australien zu
sehen.
Mein
nächster Bericht wird dann unser Leben on the Road beschreiben und was wir da
alles gesehen und erlebt haben.
Bis dann
eure Vincent
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