Samstag, 15. Februar 2014

Ab nach Perth!

4 Uhr morgens kam ich bei kühlen 18 Grad in Perth an. Es war stockdunkel, alle Flughafengeschäfte waren geschlossen und bis auf ein paar schlafende Reisende auf den Flughafenbänken war die Ankunftshalle komplett leer. Es ist lange her, dass mir in Australien kalt war und ich mal wieder froh über meine Mammut Softchill-Jacke bin. Zum ersten Mal war ich nun komplett alleine in einer fremden Stadt, ohne Unterkunft und ohne Plan. Wohin jetzt? Ich googelte mir ein Backpackers zu Recht. 15 Kilometer mit all meinem Gepäck zu Fuß? Ich entschied nach einem kurzen inneren Konflikt doch für das warme Taxi. Nach 20 Minuten und knappen 50$ ärmer stand ich dann vor dem Banjo`s Backpacker. Als ich an der Tür rüttelte viel mir das Schild auf: Reception opens at 8 a.m! Na toll. Es war gerade mal 5 Uhr ich war tot müde und mir war immer noch kalt. Ich lief ein bisschen durch den kleinen Vorort Perth`s und fand den St. Vincent Park. Das muss ein Zeichen sein! Ich kramte einen Pullover, Socken und festes Schuhwerk aus meinem Backpack heraus. Langsam wurde mir etwas wärmer. Da ich sowieso noch 3 Stunden warten musste und mein Laptop und Handyakku leer waren entschied ich mich ein wenig auf der Parkbank im St. Vincent Park zu dösen. Als ich aufwachte stand ein Asiate in Sportkleidung vor mir. Er sah relativ besorgt aus und fragte mich ob ich Hilfe benötige? Ich lehnte dankend ab und sagte, dass ich nur hier warte bis das Hostel öffnet. Anschließend erklärte er mir, dass er einer Reiseorganisation angehört namens: Youth with a Mission! Er reist schon seit 10 Jahren durch die Welt und hilft bei Projekten, baut Kirchen und hilft Bedürftigen in Not. Anscheinend dachte er ich wäre ein Obdachloser oder was auch immer. Naja bevor er sich seinem morgendlichen Fitnessprogramm widmete wollte er noch unbedingt für mich beten. Warum denn nicht? Er stand nun vor mir und betete mit geschlossen Augen und gefalteten Händen für mein Wohlbefinden und dafür, dass ich meinen Weg finde. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung auch wenn ich mich ein bisschen komisch fühlte. Ich bedankte mich und fragte ihn nach dem nächsten Woolworth oder Mcdonalds. Er beschrieb mir grob den Weg und ich machte mich auf den Weg. Nach einem ausgewogenen Frühstück im Mäcces stand ich um 8 Uhr vor dem Banjos. Rauf ins Zimmer und schlafen!
Auf der Tfs Sandalwood Farm habe ich ein sehr nettes Irisches Pärchen kennengelernt namens Stacy und Garreth. Bevor die beiden  Katherine verließen haben sie mir noch angeboten, dass ich bei ihnen ein paar Nächte schlafen kann sollte ich jemals nach Perth kommen. Auf dieses Angebot wollte ich nun zurückkommen da die Hostelpreise in Perth echt wucher sind! Die beiden waren echt froh von mir zu hören und haben zufällig am selben Tag einen Mietvertrag für eine Wohnung unterschrieben. Wir verabredeten uns am nächsten Tag vor ihrer neuen Wohnung.

Es war echt cool die beiden wiederzusehen nach gut einem Monat. Ihre neu erworbene Wohnng war echt klasse und ich hatte eine große aufblasbare Matratze für mich alleine, die zudem 1000 Mal bequemer war als das Hostelbett. Die nächsten Tage zeigten sie mir ein wenig Perth und Umgebung. Mir gefiel Perth extrem gut! Es war eine gemütliche Großstadt mit einigen interessanten Gebäuden und echt schönen Stränden.
Der Belltower!




Nach zwei sehr schönen Tagen war es aber an der Zeit für mich weiterzuziehen. Flo hatte es nun mit seinem Van Ludwig nach Perth geschafft und ich wollte den beiden auch mal Zeit alleine in ihrer neuen Wohnung geben.  Ich verabredete mich mit Flo in der Innenstadt. Es war 15 Monate her das ich Flo das letzte Mal gesehen hatte. An seinem letzten Abend hatte er eine Abschiedsfeier in seinem Garten veranstaltet. Wir hatte damals zum Abschied gesagt: Vielleich sehen wir uns ja irgendwo in Australien wieder! Ich war noch kurz vor meinem Abi und mein Australien Plan stand schon grob fest. Ich hätte aber nicht gedacht, dass wir es echt schaffen uns zu treffen. Umso besser , dass es jetzt geklappt hat! Es war ein freudiges Wiedersehen! Wir haben beide erst einmal festgestellt, dass wir uns total verändert haben. Vor allem unsere Kopfformen haben sich verändert?! Geht das überhaupt in dem Alter noch? 


Ich bedankte und verabschiedete mich herzlich bei Stacy und Garreth und bot ihnen an mich in Trier mal zu besuchen. Ich hoffe das geht klar @ Mam und Pap? ;)
Garreth und Stacy

Nun sollte es also wieder auf einen Roadtrip gehen zusammen mit Flo. Nach dem ganzen Arbeiten und Bali war ich voller Vorfreude endlich mehr von Australien zu sehen.
Mein nächster Bericht wird dann unser Leben on the Road beschreiben und was wir da alles gesehen und erlebt haben.


Bis dann eure Vincent 

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