Samstag, 15. Februar 2014

Auf der Flucht vor dem Gesetz!

Gerade befinden wir uns in South Australia und haben Ludwig über die Grenze bekommen. Nach dem ganzen Stress entschieden wir uns erst einmal ein bisschen Auszeit zu gönnen. Nahe der Streaky Bay, in der wir Frühstückten, liegt die Venus Bay. Dies ist eine traumhafte Bucht mit einem erstklassigen Camping Platz. Duschen, Wäsche waschen, entspannen und zur Abwechslung mal angeln! Da die letzte Dusche schon 4 Tage her war fühlten wir uns wie neu geboren. Es gab einen schönen Steg nur 3 Minuten Fußweg von unserem Stellplatz entfernt.

Ich machte mich sofort auf um zu angeln. 20 Meter von mir entfernt wirbelten 2 Delphine im Wasser herum und 10 Minuten später hörte ich den Seelöwen unter dem Steg jagen. Das ist einfach Australien. Die Schönheit der Natur und die Artenvielfalt sind beeindruckend!


 
Ein eher kläglicher Fang für einen Tag



Nach zwei entspannten Tagen ging es wieder auf die Straße. Wir fuhren den ganzen Tag durch bei unerträglicher Hitze. Bei einem Roadhouse entschieden wir einen kurzen Stopp zu machen. Da wir durstig und hungrig waren entschieden wir uns das Mittagsmenü zu nehmen:  Bürger, Fries und ein Getränk für nur 12 Dollar. Normalerweise sind diese Gaststätten im Nirgendwo extrem überteuert und nicht so überragend aber der Bürger war echt der Hammer! Da können die Leute ausm Mäcces und Bürjerking sagen was se wollen! Der Bürger war einfach ÜBERRAREND!
 Gerade als wir wieder zum Auto laufen wollten fiel uns eine große Australien Karte auf. Wir warfen einen Blick auf sie und verfolgten unsere Route. Cairns lag doch noch in weiter Ferne. Wollen wir echt bei den Temperaturen nach Cairns gurken mit nem illegalen Van? Florian hat vor allem nicht mehr so viel Zeit bis sein open return Flug verfällt. Wir entschieden uns dann doch nach Sydney zu fahren. Es ist näher und das Wetter soll zu dieser Jahreszeit mehr erträglich sein als im warm-feuchten Cairns. Also auf nach Sydney. Mit einem neuen Plan in der Tasche machten wir uns mit eisgekühlter Cola auf den Weg. Wir durchquerten Port Augusta und fuhren bis zum Hancock Lookout. Es war ein extrem schöner Platz mit einer traumhaften Aussicht.

Wir entschieden uns die Nacht hier zu verbringen. Nach einer überdemensionalen Portion Hacknudeln und einem schönen Sonnenuntergang ließen wir den Abend mit einem Becher Goon ausklingen und blickten ins Tal hinunter.
Traumhafte Aussicht am Hancock Lookout

Selbst von dieser Entfernung konnte man die hellerleuchteten Roadtrains beobachten. Wir entschieden noch an diesem Abend, dass wir unsere Reisepläne erneut ändern. Wir beide haben Sydney bereits gesehen und wenn wir Zeit sparen wollen wäre es doch besser die nahe liegenste Stadt anzusteuern. Da Florian noch in Melbourne Connections hat und ich die Stadt noch nie gesehen habe wäre das wohl die beste Option. Also doch nicht Sydney sondern ab nach Melbourne. Den nächsten Tag fuhren wir bis nach Renmark durch. Nachdem wir uns im Coles mit essen eingedeckt hatten fuhren wir zu einem kostenlosen Campingplatz, der an einem Fluss lag. Ich machte mich direkt ans angeln und zog innerhalb einer halben Stunde drei Karpfen raus. Mittlerweile bin ich schon derart verwöhnt von den wohlschmeckenden Meeresfischen das ich den guten Karpfen verschmähe. In Trier gehe ich den ganzen Tag angeln um vielleicht einen guten Karpfen zu fangen und hier verschmähe ich sie schon.

Nach einer angenehmen Nacht und einer Ökodusche am Morgen machten wir uns auf den Weg. Wir wollten einfach so weit wie möglich fahren damit wir es noch in den nächsten zwei Tagen nach Melbourne schaffen. Nach ewiger Fahrt kamen wir in ein kleines Kaff in dem es wieder einen Supermarkt gab. Irgendwas Frisches zu essen wäre schon edel. Beim Verstauen der Einkäufe fiel auf einmal die Seitentür vom Van ab. Ups! Wir versuchten sie wieder irgendwie in die Verankerung zu drücken. Die Supermarkt Angestellten kamen kurz raus und fragten verdutzt: „Did your door just fell off?“ Flo sagte das wäre schon mal passiert das ist alles kein Ding. Natürlich nur ungünstig , dass die Tür kurz vor Melbourne kaputt geht. Der Plan für Melbourne ist nämlich: Autoverkauf, Erledigungen machen und ab nach Neuseeland. Wir rammten sie letzten Endes wieder rein und machten uns wieder auf den Weg. An einem Rastplatz nahe der Straße entschieden wir uns zu rasten und uns nochmal genauer die Tür anzugucken. Es war jedoch unmöglich auf diesem Rastplatz zu bleiben. Gefühlte 1000 000 Fliegen nervten uns zu Tode! Ich hab so etwas noch nie erlebt. Wir mussten permanent unser Gesicht verteidigen. Es war einfach unerträglich! Genervt packten wir wieder zusammen und fuhren zu einem Rastplatz der nur noch 350k von Melbourne entfernt ist. Dose warm machen und schlafen gehen.
Am nächsten Morgen weckte uns schon um 7 der Wecker damit wir nicht in die Mittagshitze fahren müssen. Auch hier wurden wir morgens schon wieder von Fliegen geplagt und fuhren schnell los. Gegen Mittag war es dann endlich soweit! Wir erreichten Altona. Altona ist ein kleiner Vorort von Melbourne in dem Florian schon einmal eine längere Zeit gewohnt hat. Er durfte sich mit seinem Van auf den Parkplatz eines Community Centers stellen und deren sanitäre Einrichtungen mitbenutzen. Das Community Center wird von ein paar älteren Frauen geführt die uns nett in Empfang nahmen. Altona ist ein netter Vorort von dem man Melbourne schnell und flexibel mit der Bahn erreichen kann. Wir gönnten uns mal wieder ein Sixpack Bier und verbrachten die erste Nacht auf dem Community Parkplatz. Am nächsten Tag hatte Florian bereits einen ersten Interessenten für seinen Van. Er holte ihn am Bahnhof ab und eine halbe Stunde später bekam ich einen Anruf von Flo. Er hat den Van direkt verkauft und das für einen bomben Preis von 2,5 Tausend Dollar. Der Van ist nicht registriert und die Tür ist bei der Besichtigung abgefallen. Trotzdem hat er ihr direkt gekauft. Der Typ  hat Nerven! Ein bisschen später kam ein glücklicher Flo zurück und wir machten uns mit der Tram auf in die Innenstadt. Unser Schlafplatz war ja nun leider verkauft.
Wir buchten zwei Nächte in einem Backpackers und nutzen die nächsten Tage um unsere Steuer zu beantragen. Das ist ein echt nerviges Unterfangen, da man einiges an Papierkram ausfüllen muss. Als es endlich vor rüber war konnten wir uns nochmal Melbourne anschauen.
Musik Festival Melbourne


Melbourne an sich gefällt mir sehr gut! Die Stadt hat einfach ein gewisses Flair was mir zusagt. Viele junge Menschen aus vielen verschiedenen Ländern. Nur ist es sehr extrem wie viele Deutsche mal wieder hier sind. Überall hört man Deutsch das ist echt schlimm! Wir haben ein bisschen die Stadt mit dem Flos Longboard unsicher gemacht und genug Pizza für die nächsten Monate gegessen. Pizzahut und Dominos sind echt überragend. Im Moment sind wir im Discovery Hostel Melbourne und haben soweit alle organisatorischen Sachen abgeschlossen. Mein Flug geht heute am 14 Februar um 23:45 und ich komme in Christchurch Neuseeland um 5 Uhr morgens an. Leider kann Florian nicht mit dem gleichen Flieger fliegen da die Fluggesellschaft seine Buchung verbockt hat. Ich flieg schon mal vor und er kommt in 3 Tagen nach.
An meinem letzten Abend gingen wir noch ins Crown Casino. Es war unbeschreiblich interessant im größten Casino der südlichen Himmelsphäre zu sein. Was hier an Geld jeden Tag über die Theke geht ist absolut krank! Auf den großen Gewinn warteten wir vergeblich aber die Atmosphäre in dieser Spielhölle war beeindruckend.

Feuershow vor dem Crowncasino by night

Puh es ist endlich geschafft. Ich habe die letzten 5 Monate einigermaßen zusammengefasst. Die Texte sind zwar keine Meisterleistung aber Hauptsache das wesentliche ist niedergeschrieben. In 7 Stunden geht mein überteuerter Flug und ich kann es kaum erwarten Neuseeland zu sehen. Von dem was man so hört muss es umwerfend sein. Ich melde mich wieder aus Neuseeland. Bis dahin macht es gut!

Euer Vincent

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