Samstag, 15. Februar 2014

Bali

Nun ging es also nach Bali! Bali ist eine kleine Insel Indonesiens, die ein beliebtes Reiseziel der Australier ist. Es ist nah an Australien dran, billig und es herrschen angenehme Temperaturen. Das war mein Wissen bevor ich auf diese Insel geflogen bin. Wir kamen mittags am Flughafen Denpasar an und ich traute meinen Augen kaum. Ich hatte mir immer eine verschlafene, kleine, gemütliche Insel mit vielen schönen Stränden vorgestellt. Die Realität war eine laute, vielbefahrene, dreckige und extrem vollgestopfte Stadt. Ich habe noch nie so einen Verkehr erlebt. Jeder fährt generell so wie er will ob man dann mal gegen den Verkehr oder auf dem Bürgersteig fährt ist auch egal. Komplett geflasht von dem ganzen Trubel machten wir uns auf zu unserem Hotel der „ Puritana Lot“. Es war ein schönes Hotel mit Pool, Zimmerservice usw.
 Blick von unserem Balkon

Bali ist eigentlich bekannt dafür , dass es enorm billig ist aber wir waren  zur Hauptsaison da von daher war es ein bisschen teurer als sonst. Der Estonia Harry war schon 3 Tage vor uns angekommen und hatte für Marius und mich schon einen Roller mitgemietet. Laut ihm war ist es die einzige Möglichkeit in diesem Verkehrschaos voran zukommen. Ein bisschen skeptisch ob des extremen Verkehrs fuhren wir los. Es war zwar nicht ganz ungefährlich aber der Spaß und vor allem das Besichtigen der Stadt  waren es definitiv wert!


Kacka-Kaffee Verköstigung!

Den Monkeyforrest besuchten wir auch.

Wir fuhren den ganzen Tag herum und schnell gewöhnte man sich an den verrückten Fahrstil. Das ein oder andere Nahtoderlebnis war zwar inklusive aber es war ein riesen Spaß!
Wer braucht schon Tankstellen?!

 Leider regnete es anschließend jeden Tag in Kuta und das Neue Jahr wurde im strömenden Regen am Stand gefeiert. Wir waren zwar alle komplett durchnässt aber hatten trotzdem einen lustigen und schönen Rutsch ins neue Jahr. Wie an Weihnachten waren auch an diesem Tag natürlich meine Gedanken bei meiner Familie wie sie jetzt ohne mich feiern. Aber hier am Ende der Welt Neujahr an einem Strand zu verbringen war schon top!
Frohes Neues!

Am 2 Januar entschieden wir uns ein Speedboat zu den Gili Islands zu nehmen. Es hat schon eine schaukelige Bootsfahrt und den halben Tag gekostet bis wir da waren aber dafür haben wir auch den Regen hinter uns gelassen. Wir kamen auf der Hauptinsel an und es war genauso wie ich mir Bali an sich immer vorgestellt habe. Eine kleine Insel mit schönen Stränden , Beachbars und vielen braungebrannten Touristen. 



Noch beim Verlassen des Bootes wurden wir von einem Einheimischen angesprochen ob wir auf der Suche nach einer Unterkunft sind. Es war ein billiges Angebot und wir entschieden uns spontan den Izzy Homestay mal auszuprobieren. Jeder von uns hatte sein eigenes Zimmer und es war in einem akzeptablen Zustand auch wenn die Dusche nur ein aus der Wand ragendes Rohr war und meine Tür sich einfach nicht schließen lassen wollte.
Insgesamt war es ein echt schönes Flair auf dieser Insel. Es gab keine Straßen, Roller oder Autos. Die einzige Möglichkeit sich fortzubewegen war zu Fuß, Pferdekutsche oder mit dem Fahrrad. Da wir in einem Homestay untergebracht waren haben wir auch automatisch recht viel Kontakt mit den Einheimischen gehabt. Es war schon beachtlich wie glücklich und lebensfroh die Leute auf der Insel sind trotz ihrer nicht leichten Lebenssituation. Wenn man in Bali an die 200$ im Monat verdient zählt das schon zu den „Gutverdienern“. Wenn man das mal mit dem Mindestlohn in Australien vergleicht (20$) kann man sich gut vorstellen warum all die Australier Bali lieben. Bali ist für Australier wie Malle für die Deutschen. Sie genießen es sich öffentlich die Kante zu geben und mit Geld um sich zu schmeißen.
Wir ließen es uns gut gehen aßen stets in Restaurants oder an dem extrem vielfältigen Nachtmarkt und gammelten meistens am Strand ab. Leider schlug mir das ganze essen enorm auf den Magen und die eine Nacht verbrachte ich mit unvorstellbaren Magenkrämpfen über der Toilette… Zudem hatte sich noch eine handgroße Spinne in meinem Zimmer eingenistet.

Nicht die schönste Nacht meines Lebens. Am nächsten Tag verflogen die Schmerzen jedoch ganz schnell dank einer wundersamen Medizin und eine umwerfenden Besichtigung der kompletten Insel, die wir auf dem Fahrrad einmal komplett umrundeten.
Medizin

Dieser Tag war auf jeden Fall der schönste den ich auf Bali hatte. Als der eine Teil unser „Bikecrew“ trödelte entschied ich mich spontan ein bisschen auf eigene Faust weiterzufahren.
Bike-Crew!

Auf dem Fahrrad durch eine noch relativ unbesiedelte und unerforschte Insel zu gurcken hatte schon was für sich!

Zwar wird schon eine Hotelanlage nach der anderen errichtet aber man findet trotzdem noch unberührte Natur und traumhafte Strände. An einen dieser Strände kam ich vorbei und ich ließ mich spontan zum Schwimmen hinreißen. Eine Sandbank führte gut 100 Meter ins offene Meer. Ich lief ins offene Meer hinein bis die Strömung mich fast von den Füßen riss. Unter mir lagen eine Vielzahl an farbenfrohen Korallen, Muscheln und Unterwasserpflanzen. In diesem Moment war ich einfach nur überwältigt! Genau für diese Momente reist man doch. Irgendwo am Ende der Welt im Meer stehen und die atemberaubende Natur genießen! Einfach der Wahnsinn!

Traumhafter Strand

Eine Stunde später trudelten die anderen ein und wir ließen den Abend in einem schönen Restaurant am Strand ausklingen.
Am nächsten Tag stand eine Schnorcheltour an. Da ich ja schon das Great Barrier Reef beschnorchelte habe ich nicht all zu viel erwartet. Wir fuhren mit dem Boot hinaus und hielten an mehreren Stationen an. Die Fische und Korallen hat man alle schon im Great Barrier Reef gesehen aber die zahlreichen Schildkröten mit denen man sogar schwimmen konnte waren beeindruckend! Eine Schildkröte tauchte sogar genau neben mir auf. Sie war halb so groß wie ich und verschwand erst wieder in den Tiefen nachdem ich sie mehrmals angefasst hatte. An dieser Stelle ist mir wieder eine Kindheitssünde eingefallen:
Ich hatte als ich ca. 6 Jahre alt war eine kleinere Operation in meinem Ohr. Damals sagte mir meine Mutter, dass ich nach der Operation mir eine Schildkröte oder einen Gameboy Colour aussuchen darf. Meine Schildkrötenfaszination war damals schon ausgeprägt aber der damalige Vincent entschied sich lieber für Schiggy in dem Gameboy anstatt für eine echte Schildkröte. Was wohl anders wäre wenn ich damals die Schildkröte genommen hätte… Sie würde bestimmt in meinem Zimmer sehnsüchtig auf meine Rückkehr warten und wäre schon stolze 14 Jahre alt. Indes trollt der Gameboy in irgendeiner Schublade und funktioniert nicht mal mehr. Ich glaube zumindest, dass ich einer Schildkröte noch ein schönes zu Hause schulde! Vielleicht wenn ich wieder nach Hause komme J
Am selben Tag packte ich noch meine Sachen denn am nächsten Tag sollte ich als erster unserer Gruppe Bali verlassen um in den Westen Australiens nach Perth zu fliegen. An diesem Punkt trennte sich Marius und mein Weg  zum ersten Mal über eine weitere Distanz. Nicht weil wir uns nicht mehr verstehen oder einen Streit hatten. Ich möchte einfach nur ein bisschen alleine reisen und meine eigenen Erfahrungen sammeln. Irgendwann werden wir uns irgendwo in Australien wiedertreffen und das Land weiter zusammen bereisen. Ich verabschiedete mich also von Marius, Britta , Sonja und Harry und fuhr mit dem Bot zurück nach Kuta. Ich verbrachte den ganzen Tag in einem Starbucks Coffee in dem ich den besten Pfeffervince-Schokoladen-Kaffee ever hatte. Mein Flug ging spät am Abend und ich sollte um 4 Uhr morgens in Perth landen.
Das war es zu Bali und nun geht es alleine, ohne Plan nach Perth. Ich hab mich wiedermal nicht informiert was mich erwartet ich weiß nur dass ich in ein paar Tagen meinen alten Freund Florian Steinmeier treffen werde und wir von Perth aus einen Roadtrip ins ungewisse starten. Es bleibt also weiter spannend J
Liebe Grüße und bis bald!

Euer Vincent

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